Jürgen Becker, Vorsitzender SPD Rödgen
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Jahreshauptversammlung der Rödgener Sozialdemokraten
Ehrungen, Berichte der Mandatsträger und ein Referat der SPD- Oberbürgermeister- kandidatin Dietlind Grabe- Bolz zur Stadtpolitik standen im Mittelpunkt der vom 1. Vorsitzenden Jürgen Becker geleiteten Jahreshauptversammlung des SPD- Ortsvereins Rödgen in der Gaststätte „Deutsches Haus“.
Becker/Grabe- Bolz/Sult/Schlich/Naujoks/TSG/Kraushaar
Vom neuen SPD- Landes- vorsitzenden Thorsten Schäfer- Gümbel (TSG) geehrt wurden Stadt- ältester Lothar Naujoks und Prof. Dieter Kraus- haar für 50 Jahre, Hans Joachim Schlich für 40 Jahre und Hans Jürgen Sult für 25 Jahre Mit- gliedschaft in der SPD. TSG würdigte die Arbeit der Jubilare, dankte für ihre Treue zur SPD und überreichte Blumen, Urkunden, Ansteck- nadeln und Geschenke.
Den Glückwünschen schloss sich die SPD- Oberbürgermeisterkandidatin Dietlind Grabe- Bolz an, die zur Stadtpolitik referierte. In einer lebhaften Diskussion ergänzten der ehrenamtliche Stadtrat Egon Fritz sowie die Stadtverordneten Dieter Geißler und Hannelore Kraushaar- Hoffmann die Ausführungen der OB- Kandidatin mit amüsanten und für die Stadtregierung wenig schmeichelhaften Feststellungen.
Dietlind Grabe- Bolz
Mit Blick auf die CDU/FDP/Grüne- Koalition meinte Grabe- Bolz „Jamaika mag zwar eine schöne grüne Insel sein, zur Umsetzung einer liebenswerten Stadtpolitik trägt diese kommunalpolitische Farbenkonstellation leider nicht bei.“
80 Mio € für das neue Rathaus, dessen Nutzung jetzt peinliche Planungsfehler und teure Überraschungen offenbarten, seien noch nicht das Ende. Während die Stadtregierung vorrangig in Beton investiere, verlange die SPD seit Jahren vergeblich Sozialarbeiter für Schulen und mehr Personal in Kinderbetreuungseinrichtungen. Vor allem die Betreuung in Kindergärten und Grundschulen als zukunftsweisende Voraussetzung für die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen seien harte Standortfaktoren. Hier könne Gießen von Marburg einiges lernen.
Angesichts einer horrenden Verschuldung der Stadt sei die „Selbstbedienungsmentalität bei der Gehaltserhöhung der Hauptamtlichen“ moralisch kritikbedürftig, hieß es in der Diskussion.
Grabe- Bolz kritisierte auch den geplanten Verkauf des letzten „altstädtischen Kleinods Uhlenspiegel“ und vermisste das die Eigentümer bedrängende gestalterische Engagement bei den innerstädtischen Schandflecken Samenhahn und alte Post. Der Bahnhofsvorplatz, bei dessen Gestaltung Architekten, Busfahrer und sonstige Nutzer beteiligt werden müssten, dürfe nicht in einem verwaltungsinternen Alleingang zu einem „zweiten Marktplatz“ werden. Über mangelnde Bürgerbeteiligung und fehlende Informationen, insbesondere aus dem Dezernat des hauptamtlichen Stadtrats Rausch, klagten nicht nur die Ortsbeiräte.
Die OB- Wahl am 7. Juni könne ein erster Schritt zu mehr Bürgerbeteiligung und Demokratie sein. „Mit neuen Ideen will ich unser Gießen liebens- und lebenswert machen. Dankbar bin ich schon jetzt, dass mich alle Parteigliederungen engagiert unterstützen wollen. Dabei ist die SPD in Rödgen besonders gut aufgestellt, was mir die Zuversicht gibt, dass wir den Wechsel im OB- Amt herbeiführen können“, sagte Dietlind Grabe- Bolz abschließend. In der lebhaften Diskussion ging es um die Verschuldung der Stadt, die kostenträchtigen Pannen mit der Folge von baulichen Nachbesserungen beim Einzug in das neue Rathaus, die Neuordnung der Friedhofssatzung mit teils horrenden Gebührenerhöhungen, die hohen Abwassergebühren, das Minidezernat des über- flüssigen vierten hauptamtlichen Dezernenten Scherer (FDP) und den Standort des geplanten Großkinos.
Die gut besuchte Jahreshauptversammlung nahm auch die Berichte von Thorsten Schäfer- Gümbel zur Landespolitik, der Schriftführerin Hannelore Kraushaar- Hoffmann zu den Aktivitäten des Ortsvereins, des Kassierers Kurt Seipp, der Kassenprüfer Werner Menz und Ernst- Ludwig Balser- Kutt sowie des Ortsvereins- und Fraktionsvorsitzenden Jürgen Becker zur sehr zähen Arbeit im Ortsbeirat und den Arbeitsvorhaben des Ortsvereins mit Interesse entgegen.