Aus der Geschichte unseres Ortsvereins

Trotz erheblicher Bemühungen ist es uns nicht gelungen, eindeutige Hinweise über die Parteigründung der SPD in Rödgen zu finden.

Von älteren Genossen und Genossinnen wissen wir, daß alle Unterlagen wie z.B. Mitgliedskarteien, Kassenbücher, Sitzungsprotokolle und die Fahne des Ortsvereins Rödgen - aus Angst vor Verfolgung - unmittelbar nach der nationalsozialistischen Machtübernahme versteckt oder beseitigt wurden.

Aus Unterlagen des Stadtarchivs Gießen ist uns eine Großherzogliche Verfügung an die Bürgermeisterei Rödgen vom 10. Mai 1897 bekannt, wonach "... sich unter den in diesem Jahr ausgehobenen Rekruten Ihrer Gemeinde Personen befinden, welche bereits eine gewisse Führungsrolle innerhalb der sozialdemokratischen Partei eingenommen haben oder wenigstens als zielbewußte Vertreter ihrer Lehre gelten ..." dass es bereits damals offensichtlich Sozialdemokraten in Rödgen gab.

In einem "Versammlungskalender" werden die Parteigenossen von Wieseck, Rödgen, Trohe und Alten- Buseck zur "diesjährigen Konferenz auf Sonntag, den 30. Juli 1905, nachmittags 3 Uhr nach Rödgen in das Lokal Balser eingeladen" (Auszug aus der damaligen Mittelhessischen Sonntagszeitung, dessen Redaktion 1895 Philipp Scheidemann übernahm, der u. a. als Mitglied des Reichstages am 09.11.1918 die Republik ausrief). < Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands >

Übrigens war das Lokal Balser als "Deutsches Haus" bis Ende 2009 das Stammlokal des SPD-Ortsvereins Gießen-Rödgen. Hier hat auch am Samstag, 30.07.2005 eine Jubiläumsveranstaltung, mit den umliegenden SPD-Ortsvereinen zur 100-jährigen Wiederkehr stattgefunden.

Am 02. Juli 2006 haben wir das 60-jährige Jubiliäum der Wiedergründung des SPD Ortsvereins Rödgen nach nationalsozialistischer Herrschaft begehen können. In diesem Zusammenhang verweisen wir auch auf die Rubrik "Wiedergründung 1946".
Mit Ferdinand Schmidt stellten die Sozialdemokraten nach dem Ende des 2. Weltkriegs den ersten Bürgermeister und mit Marie Schorge die letzte Bürgermeisterin in der ehemals selbständigen Gemeinde Rödgen, bevor die Eingliederung nach Gießen zum 01.10.1971 mit einem Grenzänderungsvertrag vollzogen wurde.
Bis auf die Legislaturperiode 2001/06, waren danach auch alle Ortsvorsteher als Sozialdemokraten erfolgreich für Rödgen tätig.

Mit stets deutlichen Mehrheiten in der Gemeindevertretung und später im Ortsbeirat haben wir viel für Rödgen erreichen können. Grundschule, Bürgerhaus, Turnhalle, Festplatz, Bolzplatz, Kindergarten, Feuerwehrgerätehaus, Kinderspielplätze, Sanierung der Ortsdurchfahrt und des Kanalnetzes sind sichtbare Ergebnisse unseres Einsatzes für Rödgener Bürgerinnen und Bürger.