Zusätzlicher Schwerlastverkehr für Rödgener eine Belastung

Bericht von Erhard Goltze, Gießener Anzeiger:
„Die Risse in den Wänden werden breiter; und man kann nichts machen. Dieses ohnmächtige Gefühl macht die Leute zornig.“ Rödgens Ortsvorsteher Dieter Geißler findet mit Blick auf die Verkehrsbehörden deutliche Worte.

Denn was durch die Sperrung der B 49 in Richtung Gießen vor allem in den Vormittagsstunden an Lastwagen durch den Ort fährt, das ist den Anliegern zu viel.
Mit verstärktem Pkw- Verkehr könne man ja noch gut leben, denn irgendwo müssten die Autos ja hin, „aber die Lastwagen, die machen uns hier alles kaputt“.

Die Veränderung an den Häusern ließen sich ja nicht nachweisen, beschwert sich Geißler weiter, da die Nachweise fehlten, denn ein Gutachten sei vorher nicht für notwendig gehalten worden. „Und ein ,Schlechtachten‘ ist auch kein Nachweis“, meint dazu Jürgen Becker (SPD) vom Ortsbeirat. An manchen Stellen sei die Fahrbahn der Ortsdurchfahrt gar nicht breit genug, um Begegnungsverkehr zuzulassen. Dann müsse auf den Bürgersteig gefahren werden. Auch dabei gehe einiges kaputt, sagt Becker. Selbst die Kanaldeckel kippten dann schon einmal. An dieser Stelle müsse er aber das Tiefbauamt der Stadt loben, denn solche Schäden würden sehr rasch wieder repariert.

„Die Umleitung hätte für die Lkw ganz anders geführt werden müssen“, meint Geißler. Momentan werde diese von der Ampelanlage auf der B 49 vor Buseck über die Umgehungsstraße bis vor das Feuerwehrgerätehaus geführt, hier aber nach links, also nach Großen- Buseck hinein ausgeschildert. Schon in Großen- Buseck gehe es da sehr eng zu. Und dann komme eben die bekannt schmale und kurvenreiche Ortsdurchfahrt von Rödgen. Man hätte überlegen können, ob man diese Fahrzeuge nicht durch den Rinnerborn in Alten- Buseck führt, einer Straße, die für solchen Verkehr ausgerüstet sei. Wenn dies aber auch nicht gewollt sei, denn dort lebten ja Anlieger, dann hätte man eine großflächige Umfahrung auf der Autobahn bis zum Reiskirchener Dreieck und dann über den Gießener Ring zurück zur B 49 vorschreiben können.

Was den Ortsvorsteher ärgert, ist die Tatsache, dass bei solchen Entscheidungen, wie sie hier vom Landesamt für Straßenwesen getroffen worden seien, die örtlichen Gremien gar nicht erst eingeschaltet würden. Das erspare nicht nur Ärger, sondern in vielen Fällen auch noch Geld. Geißler: „Doch dieser Puffer wird einfach nicht genutzt.“

Für Geißler ist die Entscheidung der Straßenbehörde über die Köpfe der Rödgener hinweg getroffen worden. Bei den Bürgern komme dies nicht gut an. Hilflos stünden die Anlieger dieser Situation gegenüber. Die Hausbesitzer, deren Häuser dabei auch noch beschädigt würden, hätten dafür nicht das geringste Verständnis. Trotz der bereits öffentlich gewordenen Beschwerden aus dem Dorf sei es bislang noch zu keinen Reaktionen gekommen.