Mitgliederversammlung der Rödgener SPD

Anita Schneider stellte sich den Rödgener Sozialdemokraten als SPD- Kandidatin für die Landratswahl und MdL Gerhard Merz referierten in Mitgliederversammlung.

Rödgen: Wenn es nach dem Willen der SPD- Landratskandidatin Anita Schneider gehen sollte, wird es keine weiteren Privatisierungen im Landkreis Gießen geben. „ Denn die Einrichtungen der Daseinsvorsorge vom Nahverkehr bis zur Kinderbetreuung mit flächendeckenden Angeboten zu bezahlbaren Preisen gehören in die öffentliche Hand, damit gesellschaftliche Kontrolle und die Beteiligungsrechte der Kommunen gesichert bleiben“, sagte die Diplom Politologin und ehemalige persönliche Referentin des früheren Oberbürgermeisters Manfred Mutz in einer vom Ortsvereinsvorsitzenden Jürgen Becker geleiteten Mitgliederversammlung in der Gastwirtschaft „Deutsches Haus“.

Weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit als Landrätin sieht Anita Schneider in der regionalen Wirtschaftsförderung, der verstärkten Zusammenarbeit von Hochschulen und mittelhessischer Wirtschaft, deren Unternehmen sie Startkapitalhilfen bereitstellen will. Die touristische Infrastruktur gelte es weiter auszubauen. Bei der Herstellung und Nutzung erneuerbarer Energien biete der Landkreis hohe Entwicklungspotentiale sowohl in der Land- wie auch in der Forstwirtschaft. „Das schafft ebenso wie der umweltgerechte Ausbau der Windkraft neue Arbeitsplätze“, betonte Anita Schneider. Ein professionelles Energiemanagement für die kreiseigenen Gebäude will die Leiterin eines Sozialrathauses der Stadt Frankfurt im Landkreis Gießen im Falle ihrer Wahl zur Landrätin weiter befördern. Sie werde einen offenen und kooperativen Arbeitsstil und eine gute Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden des Kreises, aber auch mit der Stadt Gießen pflegen.

MdL Gerhard Merz war zum Thema „Soziale Gerechtigkeit, Reichtum und Armut“ kurzfristig für den verhinderten MdB Rüdiger Veit eingesprungen. Er nahm auch zu aktuellen landespolitischen Fragen Stellung. Ein Fünftel der Bevölkerung, bei Kindern und Jugendlichen noch mehr, müssen inzwischen als arm bezeichnet werden, während sich die Zahl der Millionäre und Milliardäre in den letzten Jahren vervielfacht habe, sagte Merz. Armut werde zunehmend vererbt. In Gießen sei nicht ohne Erfolg in drei sozialen Brennpunkten versucht worden, diesen Kreislauf der Armut zu durchbrechen. Auch auf die Mittelklasse würden immer mehr finanzielle Lasten abgewälzt, sodass hier die Zahl der sozialen Verlierer zunehme. „Die Bildung ist der Schlüssel für soziale Gerechtigkeit. Diesen Weg wollen wir in Hessen in der frühkindlichen und schulischen Bildung nach der Wahl von Andrea Ypsilanti zur Ministerpräsidentin gehen“, erläuterte MdL Merz.

Nach einer gründlichen Diskussion der angesprochenen Themen wurden folgende Delegierten und Ersatzdelegierten aufgrund aktueller Terminverschiebungen neu gewählt: Jürgen Becker, Werner Döring, Egon Fritz, Hannelore Kraushaar- Hoffmann und Florian Sult sowie Dieter Geißler, Dieter Kraushaar, Walter Schug und Elfriede Sult.